Webinar zu OER vom 9.5.2019: 17 Jahre später

OER

Was ist aus OER geworden und wie soll es weiter gehen? Am 9.5. hat Gerd Kortemeyer von der ETH Zürich in einem Webinar analysiert, weshalb sich die Nutzung von OER seit 2002 bisher noch nicht stärker verbreitet hat. 2002 hat das MIT das Open Courseware Projekt gestartet. Die Idee von OER hat sich seitdem verbreitet, die tatsächliche Annahme und praktische Anwendung hat jedoch nicht gleichgezogen.

Gerd Kortemeyer hat hierfür ein paar Gründe aufgezählt, z.B. die Auffindbarkeit, d.h. OER sind trotz bzw. über Suchmaschinen schwer zu finden. Ein Teil der Ursache ist die unzureichende Verschlagwortung und die Kontextabhängigkeit der Lernmaterialien. In der Regel wird der Kontext nicht ausreichend transparent gemacht und fließt bei der Wiederverwendung auch nicht zurück in die Repositorien. Hinzu kommt die Qualitätsfrage: Wer kontrolliert die Inhalte auf Fehler? Dann gibt es das Problem der letzten Meile, d.h., wie kommt der Content aus dem Lernmanagementsystem, z.B. Moodle, in das Repositorium. Die Inhalte liegen zudem in sehr unterschiedlichen Granularitäten vor, von gesamten Kursen bis zu Einzelelementen.

Die Bereitwilligkeit Inhalte zu teilen spielt sich des Weiteren auf einer Skala von Öffnungsgraden ab. Es gibt Varianten von vollständiger Öffnung bis hin zum Teilen nur innerhalb einer kleinen Community. Hierfür sollte man laut Kortemeyer offen sein, um einen realistischen Verbreitungsgrad von OER zu erzielen.

Als eine technische Lösung nimmt Gerd Kortemeyer an, dass es eine stärkere Integration von Lernmanagementsystem und Repositorium geben sollte. Eine solche Lösung hierfür gibt es derzeit allerdings nicht. Als Proof of Concept für die Seite des Repositoriums wurde das System LON-CAPA genannt.

Die Folien und Aufzeichnung sind unter folgendem Link zu finden: https://www.eduhub.ch/events/17-years-later-Why-Open-Educational-Resources-have-not-noticeably-affected-higher-education-and-why-we-should-care/

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Quelle: "dscn0366" by lignCC BY-NC 2.0