Nachlese: OERcamp in Lübeck, 13./14.6.2019

OERcamp

Am 13. und 14. Juni 2019 fand das OERcamp 2019 mit Workshop- und Barcamp-Teil in Lübeck statt. Die Teilnehmer*innen kamen aus unterschiedlichen Bereichen, aus Schule, Weiterbildung und Hochschule, ebenso mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Einsteiger*innen als auch erfahrene OER-Nutzer*innen nahmen teil bzw. trugen zum OERcamp bei. Es gab daher die Möglichkeit sich vielfältig auszutauschen.

Ich informierte mich und reflektierte zum Stand und den Perspektiven von OER in der Hochschule. Dazu gab es eine Session der Kolleg*innen von der Uni Duisburg-Essen, die ausgehend vom geplanten OER-Content Markplatz-Projekt der DH-NRW, den Stand der Dinge präsentierten. Wen wundert es: OER ist an den Hochschulen noch nicht so angekommen, wie man es gerne hätte. Bekanntheitsgrad, Rechtsunsicherheit oder Ressourcen sind nur einige der vielen Faktoren, die einer größeren Verbreitung entgegenstehen. In einer demnächst erscheinenden Meta-Studie wird dazu mehr zu lesen sein. Die Session-Teilnehmer*innen wurden angeregt verschiedene Perspektiven einzunehmen, pessimistisch, träumend oder realistisch bezogen auf die weitere Entwicklung von OER. Dies machte deutlich, dass Offenheit kein selbstverständliches Handlungsziel ist, sondern dabei viele Punkte strittig sind.

Dann habe ich mich in eine Session bewegt, in der Rechtsfragen vorgestellt wurden, die im Alltag an die Rechtsberater*innen an der HOOU herangetragen werden. Ähnliche Fragen sind uns bereits auch begegnet, z.B. wie es sich mit einem Standbild aus einem YouTube-Video verhält. Die Session stellte eine gute Kontrolle des eigenen Urheberrechtswissens dar.

Zum Thema OER finden lieferte eine Session zur Suchmaschinenoptimierung aufschlussreiche Informationen. Wenn man mit OER arbeiten möchte, geht es auch darum Materialien zu finden. Für eigene Materialien liefern entsprechende Analysetools Einsichten, wie gut die eigene Seite gefunden wird und wie sie sich im Wettbewerb verhält. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen sich damit zu beschäftigen.

Für die OER-Produktion ist ein OER-Workflow hilfreich, wie er von Nele Hirsch vorgetragen wurde. Der Workflow bewegt sich entlang der Punkte: offene Zielgruppe, auf Bestehendem aufbauen, zum Mitmachen einladen, Teilen und Feedback.

Grundsätzliches wurde angedacht in einer Session zur optimalen offenen Bildungsplattform. Hier erschien mir vor allem der Aspekt der Dezentralität wichtig.

Schließlich habe ich OpenRUB vorgestellt bzw. unseren Ansatz OER an der Ruhr-Universität zu platzieren. Die wesentlichen Punkte sind:

  • Es gibt Informationen, Beratung und Schulungen zu OER.
  • Es gibt die Möglichkeit auf einer Plattform der Universität OER zu publizieren (OpenRUB). Es muss allerdings nicht zwangsläufig OER sein. Grund ist, dass viele Inhalte vorliegen, die nicht von Beginn als OER konzipiert wurden bzw. nicht immer die Bereitschaft da ist offen zu lizenzieren.
  • Es gibt unterschiedliche Publikationsformen: gesamte Kurse, Teile aus Kursen, einzelne Materialien. Dies ist flexibel handhabbar.
  • Wir machen durch kleine Berichte und Aktivitäten auf Twitter und Facebook auf uns aufmerksam, d.h. es gibt einen Anteil an redaktioneller Arbeit.
  • Wir sprechen kontinuierlich Lehrende an, von denen wir wissen, dass sie für OpenRUB relevante Inhalte erstellt haben.

Das OERCamp hat Spaß gemacht, da es viel Austausch und unterschiedliche Perspektiven ermöglichte.

Eindrücke vom OERCamp auf Twitter: https://twitter.com/search?q=oercamp

Die Dokumentation der Workshops und Sessions: https://www.oercamp.de/2019

Kathrin Braungardt (@RUBeLTeam, @kraebsli)

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